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Was oder Wer treibt uns an?

Wir wundern uns, warum wir morgens schon müde aufstehen. Abends nur noch auf der Coach sitzen. Gerne würden wir mehr Sport machen oder "mal etwas für uns". 

Aber warum machen wir das nicht einfach? Ach ja, genau. Wir haben ja gar keine Zeit. 

Wenn wir genau hinschauen, sehen wir sehr schnell, wo wir Zeit hätten, die wir aber für Dinge nutzen, die auf Dauer unser tägliches Zeitkontingent aufbrauchen. Ein Schweizer Komiker hat mal behauptet, dass wir im Leben z. B. mehrere Jahre unsere Zeit mit dem Löschen von Spam Emails verbringen. Hier ein kleiner Abriss aus einem ganz normalen Tag.

Beim Frühstück: Der erste Blick auf das Handy. Wann muss wer wo sein? Kann Er die Kinder bringen oder Sie? Wer muss wen noch kontaktieren wegen der Nachmittagsbetreuung – also schnell noch eine WhatsApp zum Babysitter oder zur Oma.

 

Morgens 8.00 Uhr: Wir stehen an der Bahn und warten 5 Minuten. Der Kopf schaut nach unten und erledigt schon die ersten E-Mails.

 

Auf dem Weg ins Büro: Schnell mal geschaut wo die erste Besprechung stattfindet.

Während des ersten Meetings: Es ist ein Online Meeting. Eigentlich ist uns die Rolle die wir dabei haben eh nicht ganz klar, also machen wir direkt etwas anderes. Es kommt noch jemand ins Büro. Er sieht, dass wir „eh nur ein Online Meeting haben“ und ignoriert diese Tatsache komplett. Also, kann man ja mal ne Frage stellen.

 

Der Weg zur Kantine: die Kantine ist ca. 300 Meter entfernt. Gute Gelegenheit mal schnell zu schauen, ob eine WhatsApp vom Babysitter gekommen ist, oder doch noch das E-Mail was sehnlich erwartet wird.

 

In der Kantine: Wir zeigen Kollegen Fotos und tauschen einige Anekdoten von Facebook auf dem Handy aus – scheinbar ganz nebenbei und auch völlig gut ins Gespräch platziert. Dabei fällt der Gruppe ein, dass es ja jetzt noch etwas ganz wichtiges im Intranet gab, dass wir uns gleich alle zusammen auf einem Handy anschauen.

 

Auf dem Weg zurück: Ach, da könnte man schnell noch den Instagram Post absenden, den man gestern vergessen hatte.

Der Nachmittag ist geschmückt von vielen Meetings, die alle so laufen wie am Morgen. Nur ab und zu ist man gefragt etwas beizutragen.

 

Abends gehen wir nach Hause, prüfen auf dem Weg, während wir laufen, ob noch E-Mails kamen und dann machen wir Musik auf Spotify an oder hören einen Podcast. Die Zeit muss man ja nutzen!

 

Endlich Feierabend! Die Kinder sind im Bett, das Sofa ruft und die neuste Serie auf Netflix läuft. Auf dem Schoß ist das Laptop oder das Tablett, denn da war noch die ein oder andere Sache, die wir jetzt grade mal schnell bestellen könnten.

 

Um 23.30 Uhr gehen wir ins Bett, tauschen uns noch über die verpasste Handlung der Serie aus, und schlafen. Wer noch wach ist, liest vielleicht noch ein bisschen auf dem Tablet…

 

Kurz vor dem Einschlafen bemerken wir noch, dass wir heute 12476 Schritte gelaufen sind - was uns zufrieden einschlafen lässt, denn jetzt kriegen wir die 25 Euro Bonus noch von der Krankenkasse, wo wir nachweisen müssen täglich min. 10000 Schritte gelaufen zu sein.

 

Und am Ende einer Woche, eines Monats, Jahres, fragen wir uns tatsächlich: Wo ist nur Zeit geblieben?

 

Es liegt in unserer Hand, was wir mit unserer Lebenszeit anfangen. Keiner zwingt uns permanent alle Zeit „zu nutzen“.

Es gibt immer einen Weg oder eine Entscheidungsmöglichkeit für eine andere Richtung.

 

Nutze die Möglichkeiten, die andere Wege bieten! Wer sich keine neuen Ziele steckt, wird im Trott bleiben.

 

Sortier Dich neu! Dann sortiert sich auch Deine Umgebung neu!

 

 

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